Foto © DerDehmel Urbschat
05.02.2025, 20:00 Uhr
Eines langen Tages Reise in die Nacht
(Long Day’s Journey Into Night)
Schauspiel in 4 Akten von Literaturnobelpreisträger Eugene O‘Neill
Deutsch von Michael Walter
Schlosspark Theater Berlin / EURO-STUDIO Landgraf
Mit Judith Rosmair, Peter Kremer, Igor Karbus, Fabian Stromberger
Inhalt
Als »dramatischer Zeitzünder« gilt O’Neills deutlich autobiografische Züge tragendendes, an einem Augusttag spielendes, preisgekröntes Meisterwerk, das entscheidend zum Weltruhm des Autors beigetragen hat.
Die Tyrones sind nach längerer Zeit wieder einmal vereint: Vater James – ein früher erfolgreicher Bühnenheld – und der ältere Sohn Jamie haben Theaterferien; der jüngere Sohn Edmund, [der an Schwindsucht leidet] ist nach abenteuerlichen Seereisen in den Schoß der Familie zurückgekehrt; die drogenabhängige Mutter Mary hat vor kurzem eine Entziehungskur erfolgreich beendet. Schnell wird deutlich, der äußere Schein eines harmonischen Familienlebens trügt.**
Die Lebenslügen aller Familienmitglieder zerbröckeln, der Selbstbetrug von Erfolg oder Zufriedenheit läßt sich nicht aufrecht erhalten. Lange zurückliegende Ereignisse haben unheilbare Wunden hinterlassen.*** Trotzdem sagt Mary Tyrone zum Schluss: »Das winzige Maß an Liebe, welches das Maß des Hasses übersteigt – darauf kommt es an.« Ein Hoffnungsschimmer.* Denn die Titelmetapher des Stücks von einer Reise zum Abschluss, impliziert auch eine Art Morgendämmerung.****
**Claudia Vidoni in: Knaurs großer Schauspielführer. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. München 1985. S. 504.
***Georg Patzer in: Harenberg Schauspielführer. Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien GmbH & Co. KG. Dortmund 1997. S. 775. Die umfangreichen Kürzungen in den Knaur- und
Harenbergtexten sind nicht gekennzeichnet. Der Text in […] ist eine Ergänzung der Redaktion.
****Nasrullah Mambrol: Analysis of Eugene O’Neill’s Long Day’s Journey into Night. Literariness, 27.7.2020.
So nachdrücklich hat Kritikerlegende Clive Barnes die Leser der NY Times noch nie beschworen! »Dies ist ein 20. Jahrhundert-Meisterwerk und muss – darauf bestehe ich – unbedingt angesehen werden« jubelte er 1956 über die Broadway-Premiere, die zum Start eines einmaligen, bis heute anhaltenden Siegeszugs des Stücks wurde! Denn mehr als 60 Jahre später wird Torsten Fischers hochkarätig besetzte Inszenierung im Schlosspark Theater als »großes Theater, wie es von Zeit zu Zeit einfach sein muss«* *Jaqueline Lorenz, HomeGazette Steglitz, Feb. 2023, ebenso begeistert gefeiert. Bis heute verführt die einzigartige Sogwirkung des emotional fesselnden Familiendramas dazu, sich mit den Figuren und deren sehnsüchtiger Suche nach dem – wie es im Stück heißt »winzigen Maß an Liebe, welches das Maß des Hasses übersteigt« zu identifizieren.
Das Stück, das bis heute als eines der besten amerikanischen Stücke aller Zeiten gilt, wurde u. a. mit dem Theater-OSCAR, dem TONY Award als Bestes Stück der Spielzeit 1956/1957 ausgezeichnet. Außerdem erhielt O’Neill für das eindringliche Werk, drei Jahre nach seinem Tod, seinen 4. Pulitzer-Preis für Drama.
Regie: Torsten Fischer
Bühne und Kostüm: Herbert Schäfer, Vasilis Triantafillopoulos
Ton, Licht: Lukas Fletcher, Tobias Storbeck
Musik: Keith Jarrett: „The Köln Concert“, Rolling Stones: „Sister Morphine“
Uraufführung: 10.2.1956 Königliches Schauspielhaus „Dramaten“ Stockholm
Premiere am Broadway: 7.11.1956 Helen Hayes Theatre New York
Deutschsprachige Erstaufführung: 25.9.1956 Theater am Kurfürstendamm Berlin
Aufführungsrechte: S. Fischer Theater und Medien, Frankfurt
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Kategorie: Theaterveranstaltungen